Nachlese zur ESF Jahrestagung 2017
Am 23. November fand im Museum für Angewandte Kunst (MAK) in Wien die alljährliche ESF Tagung 2017 statt. Die über 200 Besucherinnen feierten den 60. Geburtstag der Europäischen Union und des Europäischen Sozialfonds, der mit den Römischen Verträgen 1957 gegründet wurde.
„Derzeit laufen mehr als 500 Projekte dank ESF Mitteln in ganz Österreich. Der Europäische Sozialfonds legt den Fokus auf besonders Benachteiligte und unterstützt die Bundesländer im Kampf gegen Armut durch Integration in der Arbeitsmarkt“,
informierte Roland Sauer, Sektionsleiter im Sozialministerium, in seinen Begrüßungsworten. Sowohl Egbert Holthuis, Referatsleiter in der Europäischen Kommission als auch Univ.-Prof. Mag. Dr. Gudrun Biffl, Leiterin des Department Migration und Globalisierung an der Donau-Universität Krems betonten die historische Bedeutung des ESF für Investitionen am Arbeitsmarkt.
Der ESF ist daher ein Beispiel von vielen, dass die EU nicht nur „die in Brüssel“ ist, sondern tatsächlich jedem von uns, auch in Österreich, etwas bringt. Mit diesen und ähnlichen EU-Mythen räumte die kabarettistische Vorstellung „Europa für wirklich Erwachsene“ von Schauspieler Gerald Pichowetz und Autor Gerhard Loibelsberger auf. Das „Kabarett“ basiert auf einer Broschüre des Europe Direct Netzwerk Europäischen Kommission für alle EU-Bürgerinnen und -Bürger.
Doch was genau bedeutet Armut und wie kann diese z.B. durch Maßnahmen des ESF bekämpft werden? Prof. dr. Brigitte Unger, Professorin für Finanzwissenschaft an der Universität Utrecht, widmete sich diesem Thema in einem äußerst spannenden und informativen Vortrag.
Zwei Projektbeispiele hauchten dem Thema Armutsbekämpfung Leben ein und boten praxisnahe Beispiele wie der ESF in Chancengleichheit investiert.
Im Burgenland beispielweise unterstützt das im Rahmen der Veranstaltung vorgestellte Projekt „Keck mobil“ Frauen, die ihre Fähigkeiten erweitern und besser nutzen wollen. Dass der ESF auch auf aktuelle Herausforderungen reagiert, zeigt vor allem auch das „Start Wien Jugendcollege“: An zwei Standorten in Wien haben 1.000 Jugendliche, vor allem Asylwerber und Asylberechtigte, dank des modularen Bildungsangebots die Chance, ins reguläre Schulsystem bzw. in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. Das Video einer Projektteilnehmerin, die zum Abschluss des Jugendcollege „Ein bisschen Frieden“ gesungen hat, rührte das Publikum zu Tränen.
Die ESF Jahrestagung 2017 hat die BesucherInnen daher nicht nur informiert und vernetzt, sondern auch zum Lachen und Weinen gebracht!
Alle Präsentation der Tagung stehen nun hier zum Download zur Verfügung: